Projekt

METAMORPHOSIS 2050
Jeder Schmetterling verändert die Welt.

Der Mensch verändert in einem noch nie dagewesenen Ausmaß natürliche Gleichgewichte und gefährdet damit nicht zuletzt auch seine eigenen Lebensgrundlagen. Metamorphosis 2050 ist eine von der Zivilgesellschaft ausgehende Initiative mit dem Ziel, wirksame Verbesserungsmaßnahmen zu erarbeiten. Das Projekt setzt das Augenmerk auf die konkreten Gefahren eines veralteten, „neolithischen“ Prozessdenkens. Metamorphosis 2050 fördert ganzheitliche Konzepte und damit die positive Veränderung im Sinne eines zeitgemäßeren menschlichen Handelns.

Die Ausgangssituation

Jeder heute erwachsene Mensch ist mit dem Umstand konfrontiert, dass sich viele Lebensbedingungen seit seiner Geburt drastisch verändert haben. Die in einem überwiegenden Ausmaß vom Menschen selbst herbeigeführten Störungen sind auf verschiedensten Ebenen zu bemerken:

  • Die mit überbordendem Konsum verknüpfte Verschwendung von Ressourcen verursacht weitreichende, großteils irreparable ökologische Schäden. Dies zeigt sich vor allem im globalen Klimawandel sowie in einer rapide abnehmenden Biodiversität.
  • Die Ausbeutung an Regionen und Menschen führt zur kontinuierlichen globalen Umverteilung von Geld und Vermögen zu Ungunsten der Armen. Mikroökonomisch betrachtet führt eine solche Ausbeutung zu weiteren Verwerfungen auf regionaler Ebene, z.B. in Form von Jugendarbeitslosigkeit und Landflucht.

Das spürbare Wanken labiler Gleichgewichte geht einher mit Perspektivlosigkeit, gesellschaftlicher Verunsicherung, Spaltung und Radikalisierung. Es trägt damit bei

  • zur schrittweisen Einschränkung von Pluralismus und Persönlichkeitsrechten
  • zu einer von Zwängen des Kapitals getriebenen Politik
  • zur zunehmenden Zerstörung unserer Lebensgrundlagen
  • zu gewaltsam ausgetragenen Konflikten

Alle diese Dinge werden herbeigeführt durch gegenseitig abhängige, kaum durchschaubare und längerfristig nicht vorhersagbare Abläufe. Angesichts der gefühlten „Ohnmacht des Einzelnen“ erzeugt diese Undurchschaubarkeit bei vielen von uns ein Unbehagen, dessen Ursache wir nicht klar beschreiben können.

Ziviles Engagement

Eine überaus erfreuliche Nachricht ist, dass es die Ohnmacht des Einzelnen nicht gibt. Die Fragestellung, ob „der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen könne“, war während meiner Studienzeit noch eine heiß diskutierte Theorie. Inzwischen steht die Annahme wissenschaftlich außer Zweifel:

Wir wissen heute, dass jede noch so kleine Änderung einer Gegebenheit, sei es der Flügelschlag des Schmetterlings oder Ihr Handeln in jedem Augenblick Ihres Lebens, den künftigen Gang unserer Welt verändern wird – ja, nicht „verändern könnte“, sondern „verändern wird“.

Bei allem Wissen darüber, dass jeder von uns den künftigen Lauf der Dinge verändern wird, stehen wir dem riesigen Berg an Problemen immer noch ohnmächtig gegenüber. Schließlich wissen wir nicht, wo wir beginnen sollen und wie wir handeln können, um auch wirklich gezielt zur Lösung einer uns wichtig erscheinenden Aufgabenstellung beizutragen.

Vor einer ganz ähnlichen Situation stand 1971 bei ihrem erstmaligen Treffen eine zunächst unscheinbare Gruppe von etwa einem dutzend Menschen, die damals begann, die Ohnmacht des Einzelnen Schritt für Schritt zu überwinden. Der von diesem engagierten Kern ausgehenden Bürgerbewegung haben wir es zu verdanken, dass sich 1978 die österreichische Bevölkerung mit hauchdünner Mehrheit gegen die Inbetriebnahme des fertig errichteten Kernkraftwerks in Zwentendorf stemmte. Heute genießen wir das unschätzbare Privileg, aus der Perspektive eines atomkraftfreien Landes denken und handeln zu können.

Die Veränderung

Unsere Erziehung, Ausbildung und berufliche Realität ist bis heute von einem gefährlich veralteten, „neolithischen“ Prozessdenken bestimmt:

  • Prozesse werden im Wesentlichen als „definiert“ und „abgeschlossen“ betrachtet.
  • Die von Prozessen ausgehenden Nebenwirkungen und Gefahren werden von uns zur Gänze ignoriert oder beschwichtigt.

Die bewusste Auseinandersetzung mit negativen Effekten neolithischer Prozesse ermöglicht es, ein zeitgemäßeres Prozessdenken auf den Weg zu bringen.

Viele Menschen mit möglichst unterschiedlichen Lebensrealitäten können dazu beitragen, wichtige Themengebiete aus dem privaten und beruflichen Wirkungsbereich aufzuzeigen und praxisbezogen zu verbessern.

Die wesentlichen Ziele dieser Herangehensweise bestehen darin,

  • unsere Prozesse wieder systematisch an das natürliche Umfeld heranzuführen
  • strukturelle Verbesserungen in technischen, wirtschaftlichen und sozialen Abläufen zu schaffen
  • die Lebensgrundlagen und Lebensperspektiven für kommende Generationen sicherzustellen

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